Standard-Elemente zur Berufsorientierung
Durch das Landesvorhaben KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss - Übergang Schule Beruf in NRW) werden verbindliche Standardelemente festgelegt. Beginnend mit der Jahrgangsstufe 8 sind im Sinne von Mindestanforderungen bestimmte Bausteine vorgegeben.
Der Bereich "Arbeitslehre" ist für die Klassen 8 bis 10 fest im Stundenplan verankert und besteht aus den Fächern Wirtschaft, Technik und Hauswirtschaft. Im Fach Wirtschaft werden z.B. Bewerbungsanschreiben, Arbeitsverträge, Versicherungen angesprochen. Für die Fächer Technik (Werken) und Hauswirtschaft wird die Klassen geteilt, so dass sich kleinere Gruppen ergeben. Die Schüler:innen sollen so ihre handwerklichen Fähigkeiten erweitern und Interessen entwickeln. Für die Schüler:innen ab der Stufe 8 ist der Arbeitslehre-Bereich somit ein erster Schritt der Berufsorientierung.
Mit Beginn der Jahrgangsstufe 8 startet die erste Phase im Übergang Schule-Beruf. Dabei liefert die Potenzialanalyse einen wichtigen Grundstein für die weiteren Schritte in Richtung Berufsorientierung und Berufswahl. Die Potenzialanalyse wird im ersten Halbjahr an einem Tag in den Räumen de Bildungsträges WIPA durchgeführt. Daran anschließend finden in der Schule Auswertungsgespräche mit den Schüler:innen statt.
Im zweiten Halbjahr findet eine dreitägige Berufsfelderkundung statt, in der Schüler:innen sich für je einen Tag in drei verschiedenen Berufsfeldern erkunden können. Die Berufsfelderkundung wird ebenfalls von der WIPA, unterstützt durch den Bildungsträger EDB durchgeführt. Die Auswahl der Berufsfelder orientiert sich dabei an den Wünschen der Schüler:innen, die sich - initiiert durch die Potentialanalyse - bereits Gedanken über ihre Interessen gemacht haben.
Einen Schülerbericht über die Berufsfelderkundung finden Sie im Anschluss nach den Fotos.
In den Klassen 9 und 10 werden jeweils dreiwöchige Schülerbetriebspraktika durchgeführt. Zuvor kann in Klasse 8 auch ein kürzeres Schnupperpraktikum durchgeführt werden. Darüber hinaus sind auch weitere Praktika in Absprache möglich.
Die Schüler:innen suchen sich möglichst selbstständig ihren Praktikumsplatz. Parallel zur praktischen Arbeit in den Betrieben erstellen die Schüler:innen einen Praktikumsbericht. Während des Praktikums werden die Schüler:innen von den Klassenlehrkräften betreut.
Einen Bericht aus dem Praktikum finden Sie hier.
Im zweiten Halbjahr der Stufe 9 erhalten die Schüler:innen des Förderzentrums die Möglichkeit, an einem dreitägigen Praxiskurs teilzunehmen. So sollen vertiefende Einblicke in einzelne Berufsfelder bzw. berufliche Tätigkeiten vermittelt werden. Angeboten werden diese Praxiskursen zu verschiedenen Bereichen von den Bildungsträgern WIPA und EDB, welche die Schüler:innen bereits durch die Berufsfelderkundung kennengelernt haben.
Für die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 10 findet kurz nach den Sommerferien ein erstes individuelles Informationsgespräch mit der zuständigen (Reha-)Beratung der Agentur für Arbeit im Förderzentrum Nord statt. In den Gesprächen äußern die Schüler:innen ihre schulischen und beruflichen Vorstellungen. In der Regel sind die Klassenlehrkräfte und evtl. Berufseinstiegsbegleitung ebenfalls anwesend. Auch die Erziehungsberechtigten sind natürlich in der Regel dabei.
Im Verlauf der Klasse 10 können die Schüler:innen von der Agentur für Arbeit zum Berufspsychologischen Service eingeladen werden. Die Mitarbeitenden der Agentur für Arbeit beurteilen in einem Gutachten den allgemeinen schulischen Leistungsstand und die Ausbildungsfähigkeit der Schüler:innen.
Am Ende des ersten Schulhalbjahres erfolgt dann (gegebenenfalls auf Basis dieser Ergebnisse) ein erneutes Gespräch zwischen (Reha-)Beratung, Klassenlehrkraft, BerEb, Schüler:in und Erziehungsberechtigten. In manchen Fällen kann die (Reha-)Beratung konkrete Angebote zur Berufsvorbereitung in verschiedenen Berufsbildungswerken machen, die über die Agentur für Arbeit finanziert werden. Dazu ist jedoch die vorherige Teilnahme am Berufspsychologischen Service notwendig.